Nanochromis transvestitus
Dieser aus Westafrika stammende Zwergbuntbarsch ist, auch wenn sehr scheu, ein sehr spezieller und interessanter Pflegling. Sie behalten im Aquarium ihr natürliches und instinktives Verhalten bei, was die Beobachtung besonders spannend macht.
Eine weitere Besonderheit ist das Weibchen. Wenn man bei den Cichliden normalerweise gewöhnt ist, dass das Männchen meist auffälliger und schöner ist, verhält es sich bei den Nanochromis transvestitus genau anders rum. Das Weibchen fällt mit ihren schwarzweiss gestreiften Flossen und dem leuchtend roten Bauch auf, während das Männchen eher schlicht gefärbt ist.
Allgemeine Informationen
Nanochromis transvestitus gehört zur Ordnung der Barschähnlichen (Perciformes), in die Unterordnung der Pseudocrenilabrinae zur Familie der Buntbarsche (Cilchlidae).
Vorkommen
Mai-Ndombe See (See LeopoldII). Kongo- und Zairesystem.
Die Nanochromis transvestitus leben im seichten Gewässer des Mai-Ndombe See, in kleinen Nebenflüssen, Rinnsalen und selbst in den während der Trockenzeit entstandenen Tümpeln. Der Bodengrund ist sandig und weich, geeignet um Höhlen zu graben, Steine, Holz, Pflanzen und Blätter bieten ihnen viele Verstecksmöglichkeiten.
Aquarium und Einrichtung
Diesen extrem scheuen Zwergbuntbarschen sollte man unbedingt eine Umgebung bieten, die ihrem natürlichen Lebensraum nahe kommt. Feiner Sandboden und viele Pflanzen, Wurzeln, Steine und Höhlen sind ein Muss. Als Höhlenbrüter untergraben sie gern die Dekorgegenstände, Steine oder Wurzeln und darum sollten diese von unten abgestützt werden damit nicht eines Tages der Gegenstand einsinkt und die Brut erdrückt. Ein Paar kann man ab 60cm pflegen, für zwei Paare sollte das Becken mindestens 100cm gross sein und sehr gut strukturiert.
Vergesellschaftung
Diese äusserst scheuen Gesellen sollten entweder in einem Artaquarium oder mit friedlichen Fischen gehalten werden. Gegenüber Beifischen sind die Nanochromis transvestitus sehr friedlich, selbst wenn sie ihren Nachwuchs verteidigen, geschieht dies meist nur mit Drohgebärden. Innerartlich sind sie jedoch sehr aggressiv, das Männchen kann selbst seinem Weibchen gegenüber sehr aggressiv werden.
Das Wasser
GH: bis 15°
KH: bis 13°
PH: 4.5 – 6.5
Temperatur: 24 – 26°C
Ich halte meine transvestitus bei fast reinem Osmosewasser. Teilwasserwechsel mit reinem Osmosewasser, verdunstetes Wasser fülle ich mit Leitungswasser auf bei 25° Grad. Mit Erlenzäpfchen säure ich das Wasser an.
Die Fütterung
Abwechselnde Fütterung fördert die Gesundheit, die Vitalität und auch die Laichbereitschaft. Es sollten Wasserflöhe, schwarze und weisse Mückenlarven und Artemien gefroren oder lebend angeboten werden. Auch rote Mückenlarven sind eine wichtige Futterergänzung, die ich jedoch nie lebend anbiete sondern gefrorene kaufe. Als Ergänzung darf man auch Mysis, Cyclops, Spirulinatabs und Flockenfutter reichen. Etwas seltener Enchyträen und Grindal wegen ihrem hohen Fettgehalt.
Als Aufzuchtfutter eignen sich als Erstfutter Infusorien und frischgeschlüpfte Artemien, angereichert mit Superselco, das Omega-3 Fettsäuren und Vitamine beinhaltet. Später kann man zusätzlich auch kleine europäische Wasserflöhe, Moina, Enchyträen, Cyclopseeze, derkapsulierte Artemien, feines Flockenfutter oder Welstabs reichen.
Die Zucht
Die Nanochromis transvestitus sind Höhlenbrüter. Die Öffnungen der Höhlen sollten beim Boden sein, damit das Männchen den Eingang bis auf eine Öffnung, wo der Kopf durchpasst mit Sand zugeschütten kann. Meistens werden jedoch Höhlen unter Dekorgegenständen, Wurzeln und Steinen ausgehoben, die ihren Auswahlkriterien entsprechen. Ist das Weibchen ablaichbereit, führt sie ihren Werbetanz auf. Sie verbiegt sich fast zu einem S und präsentiert ihm ihren leuchtend roten Bauchfleck. Ist er von ihr angetan, darf sie ihm in seine Höhlen folgen und beginnt diese zu säubern. Die Paarung findet in einer der Höhlen statt und die Eier werden an der Decke abgelegt. Nach der Paarung übernimmt sie die alleinige Pflege des Geleges. Sobald die Larven schlüpfen werden sie in eine andere Höhle gebracht. Das Männchen übernimmt die Sicherung der näheren Umgebung und beteiligt sich erst an der Aufzucht der Jungen, wenn sie aufschwimmen und vom aus der Höhle geführt werden.
Von den aufmerksamen Eltern werden die Jungen durchs Aquarium geführt, ständig auf der Suche nach Futter. Bei Gefahr verharren die Jungen auf dem Boden ohne eine Bewegung. Erst wenn die Eltern entwarnen bewegen sie sich wieder und suchen den Boden weiter nach Futter ab.
Damit die Jungfische gesund aufwachsen, ist ein regelmässiger Teilwasserwechsel ein Muss. Ebenfalls sollte die Fütterung mehrmals pro Tag durchgeführt werden.
Angel
http://www.fishbase.org/Summary/SpeciesSummary.php?id=8649
http://www.home.zonnet.nl/Ericnaus/Cichlidae/Nanochromis_transvestitus.htm
http://www.fishbreeding.dk/frame.html?artikler/art_n_transvestitus.html~Main