Aequidens Pulcher – Blaupunktbarsch

 

Der Aequidens pulcher ist ein leicht zu pflegender sehr schöner Barsch, der verhältnismässig friedlich gegenüber andern Beckengenossen ist. Durch seine Endgrösse von bis zu 18 cm sind jedoch erst Aquarien ab 200L zu empfehlen.

Allgemeine Informationen

Der Aequidens pulcher gehört zur Ordnung der Barschähnlichen (Perciformes), in die Unterordnung der Lippfischartigen (Labroidei) zur Familie der Buntbarsche (Cilchlidae).

Vorkommen

Trinidad, Panama, Venezuela, Kolumbien

Aquariumeinrichtung

Der Blaupunktbarsch bevorzugt groben Sand oder Kies als Bodengrund. Es sollte gut mit Wurzeln, Steinen und Pflanzen strukturiert sein, in denen sich das Barschpärchen auch mal aus dem Weg gehen kann. Die Bepflanzung sollte eher mit robusten Pflanzen erfolgen die bereits gut verwurzelt sind. Die Barsche fressen das Grünzeug nicht, jedoch scheint es, als demonstrieren sie gern ihre Stärke indem sie an den Pflanzen rupfen. Feinere Pflanzen könnten durch dieses grobe Verhalten Schaden nehmen.

Vergesellschaftung

Der Blaupunktbarsch ist ein relativ friedlicher Genosse, jedoch kann er während der Balz und Brutpflege doch gern mal etwas aggressiver reagieren. Von dem her eher unsensible Fische als Gesellschaft auswählen. Dadurch, dass der Blaupuntbarsch keine speziellen Bedürfnisse an die Wasserhärte stellt, sind die Möglichkeiten der Vergesellschaftung recht gross. Es können Barben bis hin zu grösseren Lebendgebärenden sein wie auch etwas grössere Salmlerarten.

Das Wasser

GH: bis 15°

KH: bis 13°

PH: 6 – 7.5

Temperatur: 24 – 27°C

Ähnlich wie die nachgezüchteten Skalare ist der Blaupunktbarsch sehr anpassungsfähig, was die Wasserhärte betrifft. Was jedoch zu beachten ist, ist der wöchentliche Teilwasserwechsel von 1/3 des Wasservolumens, da die Tiere durch eine sich verschlechternde Wasserqualität sonst gern kränkeln.

Die Fütterung

Abwechselnde Fütterung fördert die Gesundheit, die Vitalität und auch die Laichbereitschaft. Es sollten schwarze und weisse Mückenlarven und Artemien gefroren oder lebend angeboten werden. Auch rote Mückenlarven sind eine wichtige Futterergänzung, die ich jedoch nie lebend anbiete sondern gefrorene kaufe. Als Ergänzung darf man auch Mysis, Krill, Spirulinatabs, Flockenfutter, Granulatfutter und  Sticks (Achtung, kann im Bauch aufquellen also vorsichtig dosieren) reichen. Sie sind eher gefrässig und nehmen eigentlich alles, was ins Maul passt auch zu sich.

Als Aufzuchtfutter eignen sich als Erstfutter frischgeschlüpfte Artemien, angereichert mit Superselco, das Omega-3 Fettsäuren und Vitamine beinhaltet. Später kann man zusätzlich auch kleine europäische Wasserflöhe, Moina, Grindalwürmer, Cyclopseeze und derkapsulierte Artemien wie auch fein zerriebenes Flockenfutter reichen. Da sie sehr schnell wachsen, fressen sie nach bereits 2 Wochen das Futter das den Elterntieren gereicht wird.

Fortpflanzung

Elternfamilie, feste Paarbildung.

Der Blaupunktbarsch pflanzt sich sehr willig und meist auch erfolgreich fort. In einem genügend grossen Aquarium (ab 1.50cm) können auch zwei Paare gehalten werden. Das Becken sollte jedoch sehr gut strukturiert werden, damit beide Paare ihr Revier abstecken können und Sichtbarrieren verhindern ständige Konfrontation.

Das Männchen wirbt ständig um die Gunst seines Weibchens. Zitternd präsentiert er ihr seine Seitenansicht. Ist sie nicht willig, dann rupft er gern an den Pflanzen und reisst diese auch aus. Sobald das Weibchen einen Laichansatz hat, gibt sie dem Werben des Männchens nach.

 

Das Weibchen fächelt den Eiern frisches Wasser zu. Beide bewachen ihr Gelege sehr gut.

Die Zucht

Die Blaupunktbarsche sind Offenbrüter, dh sie laichen entweder auf Steinen, auf Wurzeln, in einer Laichmulde oder auf sonst einer meist senkrechten Stelle an der Rückwand ab. Das Gelege kann aus bis zu 200 Eiern bestehen.

Das Weibchen schwimmt auf dem ausgewählten Laichplatz von unten nach oben und legt paar Eier ab, die das Männchen umgehend ebenfalls von unten nach oben befruchtet. Dies wird so lange wiederholt, bis alle Eier gelegt und befruchtet wurden. Das Gelege wird von beiden Elterntieren bewacht. Mit den Flossen wird dem Gelege stets frisches Wasser zugefächelt. Die Larven schlüpfen nach drei Tagen, werden ins Maul genommen und in eine Mulde platziert. Die noch nicht schwimmfähigen Larven werden zum Teil täglich in neue Mulden umquartiert. Nach ca. drei Tagen haben die Larven ihren Dottersack aufgebraucht und fangen an aufzuschwimmen. Das Schwarmverhalten ist am Anfang sehr ausgeprägt und so werden sie von den äusserst aufmerksamen Eltern durchs Aquarium geführt. Droht keine Gefahr von Beifischen werden sie die Eltern wie einen Mückenschwarm umgeben. Nach ca. 10 Tagen möchte sich das Männchen jedoch wieder paaren und wird vom Weibchen anfangs noch gerügt. Sind die Kleinen jedoch einigermassen selbstständig, wird sie dem Werben nachgeben und die Jungen werden vom Laichplatz vertrieben.

Herr Blaupunktbarsch wacht über die Jungen, die ihn wie einen Mückenschwarm umgeben.

Damit die Jungfische gesund aufwachsen, ist ein regelmässiger Teilwasserwechsel ein Muss. Ebenfalls sollte die Fütterung mehrmals pro Tag durchgeführt werden. Frischgeschlüpfte Artemien reichert man am Besten mit Super Selco (Omega-3-Fettsäure +Vitamine) an, das dem Salzwasser beigefügt wird und indem man die Artemien einen halben Tag drin schwimmen lässt. Mit einem Sieb kann man sie dann schöpfen und kurz abspühlen, bevor sie dann ins Becken gegeben werden. Kleine Moina können auch bereits bewältigt werden. Sehr schnell kann man die Jungen auch an nicht lebendes Futter gewöhnen. Sie sind wie die Eltern sehr gefrässig und nehmen alles an, was ins Maul passt. Eine vielseitige Ernährung garantiert auch eine gute Versorgung mit allen Nährstoffen, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen.

Die jungen Blaupunktbarsche sind hier ca. 3 Wochen  alt

Angel